Mit dem Namen »alt-katholisch« werden Christen bezeichnet, die sich selbst als katholische Reformbewegung verstehen. Mit der Silbe »alt« ist der Geist des Ursprungs, der Geist der alten Kirche, der Geist der Mitverantwortung aller Gläubigen gemeint.
Das Katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland entstand als Antwort auf die Dogmen von der Unfehlbarkeit und Universaljurisdiktion des Papstes, die vom I. Vatikanischen Konzil (1869/70) verkündet wurden. Die Gegner dieser Dogmen, die die päpstlichen Ansprüche als unzulässige Neuerung und unbegründeten Hinzufügung zum katholischen Glauben erachteten, wurden von Rom exkommuniziert und bald »Alt-Katholiken« genannt.
Da sie sich weiter als Katholiken betrachteten, gründeten sie in Deutschland ein eigenes, staatskirchenrechtlich anerkanntes »Katholisches Bistum der Alt-Katholiken«.
Alle Kirchenmitglieder sind zur Mitbestimmung und Mitverantwortung aufgerufen. Die dreijährlich stattfindende Synode (ein gewähltes Kirchenparlament) entscheidet über alle wichtigen kirchlichen Fragen. Sie wählt auch ggf. den Bischof. Die Gemeinden haben das Recht der Pfarrerwahl. Die Geistlichen können selbst entscheiden, ob sie heiraten oder ehelos leben wollen. Seit 1988 sind Frauen zum Diakonat, seit 1994 auch zum Priesteramt zugelassen. International sind die alt-katholischen Bistümer zur »Utrechter Union« verbunden. Die Alt-Katholiken waren von Anfang an ökumenisch aufgeschlossen. Seit 1931 besteht volle Sakramentsgemeinschaft mit den anglikanischen, seit 1985 eucharistische Gastfreundschaft mit der evangelischen Kirche.
Bischöfliches Ordinariat
Gregor-Mendel-Straße 28
58115 Bonn
Tel.: 0228/232285
E-Mail: ordinariat@alt-katholisch.de
Homepage: www.alt-katholisch.de